Josef Kiening: Genealogische Datensammlung für das Gebiet nordwestlich von München

Schloß Schönbrunn im Jahr 1674

aus Hofmarksakten der Hofmark Schönbrunn

Beschreibung über das Landgut und Dorfgericht, auch gefreiten Sitz und Sedel in Schönbrunn

des edel und gestreng Herrn Daniel Pfundner gewesten des innern Raths und Bürgermeister allhier (in München) persönliche Verlassenschaft dazu gehörig ist:

(Aufzählung der Höfe in Schönbrunn: 3 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 1 Viertelhof, 4 Sechzehntelhöfe)

Folgen die absonderlich aigene Stücke und was sonst noch zu diesen Gütern gehörig:

Herrenhaus

Erstlich ein hipsch gemauertes Herrnhaus 2 Gaden hoch mit doppeltem Ziegltach 58 Werkschuh lang und 42 Werkschuh breit, darin 4 Stuben, 7 Kämmer, 2 Küchen, 1 Speisgewölb, 2 Flöz, 2 Traidkästen und 1 gewölbter Keller.

Mehr negst daran ain gemauertes Sällel 2 Gaden hoch mit doppeltem Ziegltach, darauf 1 Kästel, herunten 1 re´do Baadstuben samt einem Stübel, Waschhaus und Söchten, 1 Kössel,

gleich hinüber ein Kutschen- oder Wagenschupfen,

darbey ein Städerl auch mit Ziegeln gedeckt und gleich

gegüber ein großer wohlerbauter Kasten und Stadel mit doppeltem Ziegltach samt einer Tröschdennen, mit einem großen doppelten Thor und einer Durchfahrt,

dabey ein re´do Stallung auf 6 Pferd obenauf ein großer Traidkasten,

item an dem Stadel ein gemauertes Bach- oder Dörrhaus samt einem Kästel darauf, auch mit einem doppelten Ziegltach.

Pfleghaus

Dann herab ein Pfleghaus, darin ein ausgetäffelte Stuben, zwo Kämmer, Kuchel und Kasten, gleichfalls mit doppeltem Ziegltach gedeckt, dabei ein Gärtel und Brunn mit einer Gumpen,

gegenüber wieder ein großer Stadel mit Stroh gedeckt, ein Traidlag und Dröschdennen,

Stallung auf 4 Pferd und ein re´do Viehstall auf 9 Rinder neben einem Schaaf- und 2 re´do Schweinställ.

Alte Fest

Ferner nebst bei der Kirchen herab wieder ein aderter Sitz und Herrnhaus, sonst die alte Fest genannt, mit dem Burgstall und einem Graben herum, 4 Gaden hoch mit einem doppelten Ziegltach, darinnen 3 Stuben, 5 Kämmer, 2 Flöz, 1 Kuchl, 1 gewölbter Keller, 2 Kästen und ein Schöpfbrunn.

Hinüber steht abermals ein großer wohlerbauter Kasten und Stadel mit Schindeln gedeckt, samt einer Traidlag und Dröschdennen,

auch Stallung auf 4 Pferd und ein re´do Stall auf 7 Rinder Vieh, oben auf ein Traidkasten,

negst an den Kasten ein gemauertes kleines Pfleghäusl und gleich

gegenüber ein ganz neues Häusl mit Ziegeln gedeckt, darin 1 Stuben, Kammer, Flöz und Stallung auf 1 re´do Kuh.

Item ein feines Weyerl 60 Schritt lang und 30 breit mit unterschiedlichen Fischen besezet.

Mehr gehören zu diesen 2 adelichen Sitzen und Herrenhäusern 4 sonderbare Gehölz als mit Namen: der Brand, der Fischerberg oder Fischerlag, der Aichschlag und des Kochholz, werden zusammen geschätzt auf .... Juchart oder Tagwerk.

Item 3 Äcker in die 3 oder 3 1/2 Juchart groß,

dann 2 schön große und mit Bäumen und Stainobst als Quitten und dergleichen wohlbesetzte Gärten beede auf 8 Tagwerk ( zu 2 Sölden, die das Obst alles abliefern müssen, aber die Wiese abweiden dürfen).

2 Tagwerk Anger zweimädig zu Lotzbach freilediges Aigen,

2 Tagwerk Wiesmath einmädig zu Ried eigen,

4 Tagwerk Wiesmath einmädig in der Holzlag frei aigen.

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