Kiening: Genealogie nordwestlich von München

Thalkirchen (München)

Dieser Stadtteil von München gehörte 1760 nicht wie die Nachbarorte zum Gericht Dachau, sondern zum Gericht Wolfratshausen, hier wieder zum Amt Perlach.

Im Kaster von 1812 (Kataster-Nr. 13961) wird der Ort jedoch im Band Untersendling geführt und deshalb mit abgeschrieben, da Untersendling und Mittersendling zu meinem Bearbeitungsgebiet, nämlich dem alten Pfleggericht Dachau zählt.

Im gleichen Katasterband steht der Ort Obersendling, der 1760 zum Gericht Starnberg gehörte.

Da  nicht jeder Münchner auf Anhieb sagen kann, wo in der heutigen Großstadt diese Orte waren, folgt eine Lagebeschreibung:

Alle 3 Sendling-Orte liegen oberhalb des Isar-Steilufers , das an der Theresienwiese noch am besten zu erkennen ist.

Untersendling

war hinter der alten Kirche Sankt Margareth. Als Sankt Margareth wird auch die alte Sendlinger Pfarrei geführt, wozu alle Kirchen von Thalkirchen, Mittersendling, Neuhausen bis Schwabing gehörten. Die alte Pfarrei Sendling legte sich also wie ein Ring westlich um das alte München. Erst um 1840, als die Verstädterung einsetzt, wurde die Pfarrei in einzelne Pfarreien aufgeteilt.

Mittersendling

war südlich vom Harras, bei der heutigen Brudermühlstraße. Der Distlhof wurde 1697 zum Schlößchen Neuhofen.

Obersendling

Die wenigen Höfe standen an der Hangkante bei der Boschetsriederstraße.

Sendlinger Haide (Westend)

Grundlage meiner Datensammlung ist der Erstkataster von 1812. Was darin als Ort geführt wurde, ist auch bei mir ein Ort. Die Sendlinger Haide mit 4 Häusern stellt die erste Bebauung oberhalb der Theresienwiese dar, also im Gebiet des heutigen Stadtviertels "Westend". Die ersten Häuser standen  entlang der Landsberger Straße.

Literatur-Hinweis: Müller-Rieger: "Westend Von der Sendlinger Haid' zum Münchner Stadtteil". Buchendorfer Verlag München 1995, ISBN 3-927984-29-9

Thalkirchen

Die Häuser unterhalb des Berges bilden den Ort Thalkirchen, rund um die Kirche Maria Himmelfahrt.

Dazu zählt auch Maria Einsiedel.

Zwischen Thalkirchen und Untersendling war lange strittig, welche Kirche nun die Pfarrkirche sei. Der Pfarrer wohnte in Mittersendling, genau dazwischen.

Das kann man nachlesen in einem ausführlichen Aufsatz von

Josef Bogner: Thalkirchen und Maria Einsiedel

in Oberbayerisches Archiv 107. Band, herausgegeben vom Historischen Verein für Oberbayern, München 1982

Seite 235 bis Seite 288, dazu 10 Bildtafeln ohne Seitennummer mit alten Ansichten aus Thalkirchen.

Josef Bogner beschreibt fast alle Häuser von Thalkirchen, Maria Einsiedel und Obersendling. Für den Familienforscher sind die Daten zwar nicht ausführlich genug, aber als Eckdaten sicher nützlich.

Ich habe meine Kataster-Daten mit den Angaben aus diesem Aufsatz ergänzt, wo es mir zweckmäßig erschien.

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(C) Josef Kiening, zum Anfang www.genealogie-kiening.de