Verschollen im Dreißigjährigen Krieg


13. Februar 1640:

Erbvergleichsvertrag der Gebrüder Burckhardt Wägle von Mainbach und Georg Wägle von Ainertshofen.
Die übrigen im Vertrag genannten Geschwister (Afra, Ursula, Abraham u. Eva) gelten seit den Wirren und Gräueln des 30-Jährigen-Krieges (ab 1632 im Raum Altbayern- rechts des Lechs) als verschollen.
 
Bayerisches Hauptstaatsarchiv
Briefprotokolle 1572 (Hofmark Blumenthal)


Seite 107

Auf dato den 13. Februarius A. 1640 erscheint Burckhardt Wägelin von Mainbach mit dem vor- und anbringen, wie daß er sich mit seinem noch „Rueß(?)“ habenden geschwistrigten Namens Geörg Wägelein von Ainerzhouen Aicher Landtgerichts item Afra, Ursula, Abrahamb und Eva alle in der Frembde ohnwissent an waß orthen, noch ledigen Standes, im beiwessen Martin Hainrich von Mainbach und Leonhardt Schäpfel daselbsten wegen seines besizenden Hofes nachvolgender Gestalt verglichen, und vereinbart, nemblich solle er Burckhardt Wägle berührt seinen noch ubrigen geschwistrigten von solchem Hof und dessen zuegehörung zu Hauß, Hof, Dorff und veldt neben seiner aigenen wißmadt ausser den auch dabey wissenden aigenen stuckhen, hinaußn geben an gelt 400 R., dann den schwestern iede da sich eine verheyrathen würde 15 R. für eine ferttigung und seinem Brueder Abrahamb 20 R. und solle die 400 R nachvolgent


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bezahlen und zu Gericht erlegen, alß zur ersten Frißt uf Georgi A. 1641 - 30 R. und hienach alle Jahr uf Georgi 30 R. biß die völlige Suma der 400 R. bezalt sein.
Nit weniger nach dem Willen Gottes ein oder das andere Geschwistrigt mit Todt abgehen sollte, oder würde er Burckhardt Wagle neben den noch uberlebenden ein gleichmessiger und unverschiedener Erb sein und verbleiben solle. Bittet derwegen umb gned. Consens und umb verstifftung solchen Hofes welcher auch obbeschriebener massen wan er die jahrliche Stift und Güldt reuichen werdt bewilligt worden,
Und des Anfahlß halber mit irer Herrschafft abkhommen Pr. 20 R. davon er uf die heurige Stifft 10 R,. und uf die Stifft A. 1641 die ubrige 10 R. abstatten solle. Im beywesen ob…leibten Georgen Wäglein von Ainerzhouen und Martin Heinirchen von Mainbach. Actum ut supra.


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Anmerkung:
Es handelt sich um den Wagle-Hof, Hausnr. 9 in Mainbach, der zur Hofmark Blumenthal gehörte. Im Historischen Atlas wird dieser „Heckenstaller-Hof“ genannt. In der Festschrift „Fahnenweihe Wildschütz Mainbach vom 14. bis 16.06.1991“ wird auf Seite 108 folgendes erwähnt:
„Am 26. Mai 1647 erwarb Georg Heiligenmair diesen Hof zur Freistift für 550 fl. Kaufsumme von der Kommende Blumenthal. Er heiratete die Witwe Maria Wägele, eine geborene Zach, die auf diesem Hof saß. Ihr Mann Burkhart Wägele hatte den Hof bis zu seinem Tod 1646 bewirtschaftet. Er und seine Vorfahren mit dem Namen Wägele gaben diesen Hof den Hofnamen…“

Aufgestellt am 11. August 2008 - von  Peter Tremmel aus Aichach und  Walter Eisenhofer aus München.
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