Taxa war vor 1800 ein beliebter Wallfahrtsort. Die Wallfahrer
brauchten natürlich ein Wirtshaus, um sich von den Strapazen der
Wallfahrt zu erholen und um sich für den Heimweg zu stärken.
Ein Pachtverhältnis war in der Gegend unüblich. Normal waren die
Wirte Eigentümer und betrieben nebenbei Landwirtschaft. Die
Eigentümer des Wirts-Anwesens waren offensichtlich mit dem
Wallfahrtsbetrieb überfordert, verpachteten die Wirtschaft
und betrieben nur die dazu gehörende Landwirtschaft
Das Wirtshaus war alleine als Existenzgrundlage ausreichend, auch
ohne Landwirtschaft.
Während der Pachtzeit wechselten die Eigentümer mehrmals, durch
Generationswechsel oder Wiederverheiratung der Witwe. Der
neue Eigentümer ließ dem Pächter jedesmal einen neuen
"Bstandsbrief", einen Mietvertrag schreiben.
Nach den Briefprotokollen der Hofmark Odelzhausen war die Folge
der Eigentümer und Pächter:
5.7.1712 Johann Wieland, Wirt Odelzhausen verpachtet an seine
Mutter Ursula Wieland
3.12.1720 Johann Wieland verpachtet auf 1 Jahr an Veit Lindinger
aus Weikertshofen
5.1.1722 die selben auf 4 Jahre, Pacht 400 Gulden
5.2.1724 Ignaz Bader hat die Witwe Wieland geheiratet und
verpachtet auf 3 Jahre an Lindinger
15.5.1727 Ignaz Bader verpachtet an Josef Schmidt, gewesten
Kramer in Taxa für 5 Jahre um 250 Gulden
25.8.1732 Ignaz Bader verpachtet für 5 Jahre an Johann Zeller,
vorher Mühlenpächter in Ainertshofen
Zeller ist 1734 gestorben
4.10.1735 Ignaz Bader verpachtet an Georg Kligleder, ehemals Wirt
in Bergkirchen,
5.4.1741 Ignaz Bader quittiert Pacht von Paul Felber
26.10.1746 Ignaz Bader verpachtet an Ursula, Witwe des Paul
Felber bis 22.2.1751
15.2.1758 Pachtvertrag für Paul Steirer, Wirtssohn aus
Schlehdorf mit seiner Ehefrau Barbara
1.7.1763 Ignaz Bader verpachtet um 375 Gulden wieder an Paul
Steirer
"zur Verleitgebung von braunem Bier", Die Ausstattung der
Wirtschaft wird beschrieben:
"4 Bettstatt
22 Brandweinglasl
93 unbeschlagene Krüge ( hölzerne kleine Krüge,
gedrechselt aus einem Stück Holz)
13 beschlagene Maßkrüge ( wie Fässer mit eisernen
Ringen zusammen gehaltene Holz-Krüge )
2 Halbmaß-Gläser ( kostbare Gläser für besondere Gäste )
7 Zinnschüsseln
6 Zinnteller
31 hölzerne Teller ( für gewöhnliche Gäste)
32 irdene Schüsseln" (Hafnerware)
und so weiter.
Das hölzerne Geschirr war auch bei einer Rauferei unzerbrechlich.
Für Übernachtungsgäste war man nicht ausgerüstet. Übernachtende
Wallfahrer schliefen im Heustadel.
26.10.1774 Max Wieland verpachtet an Paul Steirer
5.9.1778 Bstandsbrief auf 6 Jahre für 420 Gulden für Matthias
Bärl, vorher Bürger in Friedberg.
Mit der Säkularisation endet der Wallfahrtsbetrieb.