(Das Original enthält zahlreiche Fotos, die hier fehlen.)
Vorwort
1000 Jahre Ried, das hört sich sehr hochtrabend an. Natürlich wissen wir nicht genau, wann unser Heimatdorf wirklich entstanden ist, aber um das Jahr 1000 nach Christus dürfte es wohl gewesen sein, glaubt man jedenfalls den Angaben des Inchenhofener Heimatbuches1.
Aus Anlaß des 1000jährigen Bestehens unseres Dorfes wurde unsere 1958 erbaute Kapelle renoviert und es ist auch diese kleine Chronik entstanden. Hier an dieser Stelle sei allen Riedern gedankt, die dafür alte Fotos zur Verfügung gestellt haben. Es war sehr interessant den Erzählungen der Älteren zu lauschen, in denen heute längst verstorbene Menschen und die alten Zeiten wieder lebendig geworden sind.
Dieses kleine Heft soll die Erinnerung an die Vergangenheit und die Geschichte wachhalten.
"Nur wer weiß woher er kommt, kann wissen wohin er geht" hat ein berühmter Mann einmal gesagt. Es ist sehr interessant zu lesen, wer über die Jahrhunderte auf den einzelnen Anwesen in Ried gelebt und gearbeitet hat und welche Verwandtschaftsbeziehungen es gab. Die Leistung unserer Vorfahren wirkt bis in die heutige Zeit, man denke nur an einige ältere Gebäude, die teilweise noch aus dem vorigen Jahrhundert stammen. Ohne unsere Vorfahren würde es auch die heutigen Rieder nicht geben.
Diese kleine Chronik ist sicher nicht vollständig. Es kann auch sein, daß sich der eine oder andere Fehler eingeschlichen hat, dafür bitte ich um Verständnis. Für jede Ergänzung oder Korrektur bin ich sehr dankbar.
Möge unser schönes Dorf noch mindestens weitere 1000 Jahre bestehen.
Peter Tremmel, August 2000
Ried bedeutet Rodung und viele dieser Rodungssiedlungen sind etwa um das Jahr 1000 entstanden. Da der Ortsname Ried oder Rieden sehr häufig ist, ist es oft schwierig den Ort in alten Urkunden exakt zuzuordnen.
In einem lateinischen Güterverzeichnis des Augsburger Benediktinerklosters St. Ulrich und Afra von 1175 taucht zwischen den Besitzungen in Hollenbach und Schönbach ein Riêt auf, bei dem es sich vielleicht um unser Ried handelt; es könnte aber auch Hohenried gemeint sein1.
Das Kloster Fürstenfeld besaß offenbar seit 1266 ein Hollenbacher Pfarrwiddum im Ort.
Sicher wird Ried erstmals 1288 belegt:
Am 1. September 1288 bezeugen die Ritter S. von Riet und Ulrich (Ulricus) von Riet daß ein Gut in Ainertshofen von Graf Berthold von Schauenburg an Berthold von Schneitbach übertragen wird1. Damals scheint Ried also noch einen eigenen Ortsadel besessen zu haben3.
Anno 1325 verkauft der Aichacher Bürger Ulrich Klaiber seinen Hof an das Kloster Fürstenfeld, den im Jahre 1336 der Leibeigene Heinrich von Rieden bebaute3.
Otto von Haslang, ein niederadeliger Dienstmann nennt sich 1352 auch nach "vom Riet"3.
Das Herzogliche Salbuch von 1420