Kiening Genealogie im Gebiet nordwestlich von München

Dachauer Bauernland

Sie lesen hier die deutsche Fassung einer Seite, die für nichtdeutsche Leser in englisch verfaßt wurde.

Das KZ

Menschen in aller Welt verbinden mit dem Ort Dachau die Vorstellung von Gewalt und Schrecken. Im Jahr 1933 wurde von den Nationalsozialisten (Nazis) bei Dachau das erste deutsche Konzentrationslager (KZ) eingerichtet. Von 1933 bis 1945 litten und starben hier viele Menschen durch den Terror der Nazis.

Dachau wurde 1933 als Standort des KZ ausgewählt, weil es hier eine leerstehende Munitionsfabrik aus dem ersten Weltkrieg gab, mit massivem Zaun um das Gelände und vielen einfachen Gebäuden, sowie einem Gleisanschluß zum Bahnhof.

Heute ist in diesem Gelände ein Museum eingerichtet, das die Besucher mahnen will, damit sich solche schreckliche Ereignisse nie wieder ereignen.

Die Stadt Dachau

Die meisten Besucher der KZ-Gedenkstätte wissen nicht, daß es auf dem Hügel westlich des KZ ein altes Städtchen mit einer langen Geschichte gibt.

Hier hatten die bayerischen Herzöge und Kurfürsten auf einem steilen Berg ihr Schloß. Von der Terrasse des Schlosses aus konnten sie weit über ihr bayerisches Land bis zur Bergkette der Alpen sehen.

In Dachau saß auch der Landrichter, der für die Verwaltung des Bauernlandes in der Umgebung zuständig war. Vor dem Jahr 1806 nannte man die Gerichtsbezirke Pfleggerichte. Der höchste Beamte des Gebietes war der Pfleger oder Pflegrichter.

Das Pfleggericht Dachau

Kiening`s Genealogie hat sich zum Ziel gesetzt, die historische Bevölkerung des Pfleggerichtes Dachau zu erforschen. Es geht also um die Landbevölkerung, nicht um die Bewohner der Stadt Dachau.

Zeitraum

Bearbeitet wurde die Zeit vom Jahr 1600 bis 1875 (Geburtsjahr). Für die Zeit von 1876 bis heute dürfen Personendaten nicht veröffentlicht werden. Informationen über lebende Personen, oder die Zeit von 1876 bis heute, sind von den Standesämtern zu erfragen.

Grenzen des Pfleggerichtes Dachau

Selbst die wenigsten Einheimischen wissen, daß das frühere Pfleggericht Dachau gleich außerhalb der Münchener Stadttore angefangen hat. Bis zum Jahr 1812 waren die Orte Schwabing, Neuhausen und Untersendling, die heute zur Münchener Innenstadt zählen, im Pfleggericht Dachau. Die Theresienwiese, bekannt als Platz des Münchener Oktoberfestes, bildete die Grenze zwischen dem Landgericht Dachau und der Stadt München.

Mit dem Wachstum der Stadt München wurde das Pfleggericht Dachau schrittweise nach Nordwesten gedrängt. Heute beginnt der Landkreis Dachau erst knapp vor der Stadt Dachau.

Da die politischen Grenzen der Landkreise im Laufe der Geschichte mehrmals verändert wurden, hat es wenig Sinn, das Bearbeitungsgebiet exakt abzugrenzen. In dieser Datensammlung finden Sie deshalb auch die Umgebung der früheren und heutigen Landkreise.

Grenzen des Bearbeitungsgebietes

Im Osten ist die Grenze der Flußlauf der Isar. Über die Isar gab es bis in die jüngste Zeit zwischen München und Freising keine Brücke. Sie bildet deshalb auch eine genealogische Grenze. Heiraten über die Isar hinweg kommen ganz selten vor.

Im Süden liegt ein großes unbewohntes Waldgebiet. Die großen Wälder "Forstenrieder Park", "Kreuzlinger Forst" usw. trennen das Getreideanbaugebiet nördlich vom Viehzuchtgebiet südlich. Das Gebiet der Wälder blieb unbewohnt, da hier kein Brunnenbau möglich war. Die unterschiedliche Landwirtschaft südlich und nördlich ist durch Höhenlage und Klima vor den Alpen bedingt. Auch hier ist eine genealogische Grenze.

Im Westen war der Lech -Flußlauf die Grenze zwischen Bayern und Schwaben. Zugleich ist der Lech die Grenze zwischen der Bayerischen und Schwäbischen Sprache. Der Übergang ist allerdings fließend.

Bis zum Lech reicht "Kiening -Genealogie" noch nicht. Neben dem alten Pfleggericht Dachau waren hier die früheren Pfleggerichte Mering, Friedberg und Aichach. Friedberg ist teilweise enthalten. Mering und Aichach sind nicht bearbeitet.

Im Norden gibt es keine exakte Grenze. Die Bearbeitung endet ungefähr an den kleinen Flüssen Glonn und Amper. Diese Flüsse bildeten früher auch die Grenzen der Pfleggerichte. Es gibt viele Heiraten aus den benachbarten Gebieten.

Häuserbuch

In Kiening´s Genealogie ist für jedes Haus im alten Pfleggericht Dachau, das im Jahr 1812 gestanden ist, eine Seite geschrieben. Darin ist mindestens der Hausbesitzer des Jahres 1812 genannt, meist aber viel mehr: Nämlich die vollständigen Familien der Besitzer von 1600 bis 1875 im genealogischen Zusammenhang.

Bauernstand

Das Hügelland westlich der Stadt Dachau ist seit der Eiszeit ein fruchtbares gutes Ackerland. Hier wurde Getreide angebaut. Die Bauern verkauften ihre Ernte auf dem Markt, "Schranne" genannt, in München.

Für die Münchner wurden dadurch die "Dachauer Bauern" mit ihrer charakteristischen Tracht zum Typ des Getreidebauern in Altbayern schlechthin. Die Tracht unterschied sie von den "Gebirglern" aus dem Gebiet südlich von München, die Vieh und Holz nach München lieferten.

Die "Dachauer" lieferten ihre Waren mit pferdebespannten Fuhrwerken an. Die "Gebirgler" aber kamen mit Flößen auf der Isar nach München.

Auswanderung

Das vorstehend beschriebene Bauernland war reich. Überzählige Kinder konnten in den Städten München, Augsburg und Freising Arbeit finden. Dadurch gab es im Bauernland stets Mangel an Arbeitskräften.

Zu einer Auswanderung in ferne Länder gab es keinen Anlaß. Auswanderer nach Amerika gab es erst ab 1920. Es sind uns erst 21 Personen bekannt, die nach USA ausgewandet sind.

Markt Hahnbach in der Oberpfalz

Der kleine alte Markt Hahnbach nördlich von Amberg in der Oberpfalz und seine Umgebung ist das zweite Thema von "Kiening´s Genealogie". Hier wird besonders auf die schönen Bücher über diesen Ort hingewiesen, aus denen die Daten stammen. Die genealogische Situation in Hahnbach ist einzigartig.

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(C) Josef Kiening, zum Anfang www.genealogie-kiening.de