Josef Kiening: Genealogie im Gebiet nordwestlich von München

Neue Signaturen im Staatsarchiv München

Ergänzung 2017:

Der nachfolgende Text wurde um 2001 geschrieben und war damals aktuell. Inzwischen wurden die alten Bestände alle verfilmt. Die Benützer bekommen nur noch die Filmrollen,  deren Nummern ich nicht weiß. Die Signatur der Filmrollen beginnt mit  S (Sicherungsfilm). Die meisten Familien- und Heimatforscher haben es aufgegeben, denn mit den Filmrollen kann man kaum arbeiten.

Stand 2001  (Die gute alte Archivzeit):

Die für die Familienforscher interessanten Bestände vor 1806 waren im Staatsarchiv München bisher zum größten Teil in den Verzeichnissen "Pfleggerichte" zu finden. Daneben gibt es noch Verzeichnisse für Briefprotokolle der Hofmarken und Steuerbücher und vieles anderes mehr.

Pfleggerichte: Jetzt Rentmeisteramt München Unterbehörden.

Bisher gab es für jedes Pfleggericht, zum Beispiel Pfleggericht Aichach, ein Verzeichnis. In diesem wurde unterschieden in

Der Archivbenützer mußte also zuerst herausfinden, welche Art von Archivalien er benützen will und dann aus dem Unterbestand welche auswählen und bestellen. Für den Familienforscher sind die Protokolle (Briefprotokolle) der interessanteste Bestand.

An dieser Einteilung ändert sich natürlich nichts. Nur die Nummern werden jetzt über alle Pfleggerichte, genauer über alle Unterbehörden des Rentmeisteramtes München fortlaufend gezählt, ohne Unterscheidung des Types.

Die Nummerierung beginnt nach der alfabetischen Sortierung mit dem Pfleggericht Aibling, dann folgt Aichach usw.

Beispiele:

Bisherige Signatur "Pfleggericht Dachau Pr. 16" ist jetzt zu bestellen als "Rentmeisteramt München Unterbehörden 2436 " (gemeint ist der erste Band der Briefprotokolle aus den Jahren 1596 - 1598.)

"Pfleggericht Dachau B 10" ist jetzt zu bestellen als "Rentmeisteramt München Unterbehörden 2912", gemeint ist der "Band" Steuerbeschreibung von 1612.

Vorteile der neuen Signaturen

Verwechslungen etwa zwischen "R" und "Pr" sind ausgeschlossen. Auch zwischen den verschiedenen Gerichten ( Landsberg statt Kranzberg ) kam es zu Verwechslungen. Eigentlicher Zweck der Umstellung dürfte eine einfachere Handhabung der Aushebung und Rückstellung im Archivdepot sein, wovon der Archivbenützer nichts bemerkt.

Quellen-Zitat

Hier trifft es die Familienforscher hart: Eine korrekte Quellenangabe lautet jetzt: "Staatsarchiv München, Rentmeisteramt München Unterbehörden 1234 ".

Da ich diesen langen Text nicht bei jedem Zitat wiederholen kann, habe ich den alten Text durch  ** ersetzt. Bei StA München bedeutet ** also Rentmeisteramt München Unterbehörden.

Von seiten der Benützerberatung wurde mir empfohlen, vorläufig sowohl die alte als auch die neue Signatur als Quelle anzugeben, um die Umgewöhnung zu erleichtern und bei der Suche nach einer Archivalie mit dem alten Pfleggericht schon eine Näherung zu erreichen, denn es dürfte auch dem Archivpersonal noch nicht geläufig sein, daß Nummern ab 2300 auf das Gericht Dachau, Nummern ab 3900 auf das Gericht Friedberg hindeuten.

Briefprotokolle der Hofmarken

Schon vor einigen Jahren hat das Staatsarchiv (München) Archivalien der kirchlichen Hofmarken an das Bay.HStA abgegeben.  Hier werden vorläufig die alten Signaturen  weiter verwendet.  "BayHStA ** " bedeutet bei mir "Bay. HStA Briefprotokolle Faszikel"

Die im StA München verbliebenen adeligen Hofmarken wurden fortlaufend durchnummeriert. Die Signaturen lauten seitdem "Briefprotokolle 1234"

Briefprotokolle ab 1806

Hier sind die Briefprotokolle je Landgericht fortlaufend gezählt. Beispiel Landgericht Dachau 1234 . Um in diesen dicken Bänden etwas zu finden, sucht man zuerst das Datum aus dem Kataster, um im Band gezielt auf das Datum zu blättern.

Steuerbücher

Dieser Bestand blieb unberührt. Über das Verzeichnis der Steuerbücher kommt man auf die Filmrolle und auf der Filmrolle sucht man wieder nach dem Steuerbuch bzw. nach der Steuerbuch-Seite. Ein dickes Steuerbuch kann auf mehrere Filmrollen verteilt sein, es können aber auch mehrere dünne Steuerbücher auf einer Rolle zusammen sein.

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(C) Josef Kiening, zum Anfang www.genealogie-kiening.de