Kiening: Genealogie im Gebiet nordwestlich von München
Eine sehr ergiebige, aber wenig genützte Quelle für Familienforschung sind die Archivalien der ehemaligen Klöster in Bayern. Die Klöster haben während ihres rund 1000 Jahre langen Bestehens sämtliches Schriftgut aufbewahrt.
Bei der Säkularisation 1803 bis 1806 kam eine riesige Menge von Archivgut in die staatlichen Archive und ist dort wohl erhalten.
In meinem Bearbeitungsgebiet handelt es sich um die Klöster Indersdorf und Fürstenfeld. Viele andere Klöster hatten außerdem Grundbesitz im Getreideanbaugebiet nordwestlich von München.
Der größte Teil der Archivalien kam in das heutige Bayerische Hauptstaatsarchiv in München. Nur Akten, die für die Verwaltung benötigt wurden, kamen in die zuständigen Landgerichte. Es sind dies die Steuer-Unterlagen und die Briefprotokolle, Vorläufer von heutigen Notarurkunden und Grundbuch. Von den Landgerichten kamen diese Archivalien in die Staatsarchive. Erst vor kurzem wurde alles Schriftgut der kirchlichen Institutionen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zusammen gefaßt. Es soll hier wieder in die ursprüngliche Ordnung gebracht werden. Diese ungeheuere Arbeit wird die Archivare noch lange beschäftigen.
Der Bestand "Klosterliteralien Indersdorf" im Bayerischen Hauptstaatsarchiv umfaßt viele Archiveinheiten. Die Nummern 79 bis 85 gelten als Geheimtip für Familien- und Heimatforscher, denn sie sind wirklich etwas besonderes.
Nach Aufhebung des Klosters im Jahr 1783 bekam ein ehemaliges Mitglied den Auftrag, alle Besitzungen des Klosters aufzuzeichnen. Das Ergebnis war mustergültig: In dicken großformatigen Bänden sind sind alle Anwesen beschrieben, an denen das Kloster das Obereigentum besaß, sowie alle Hausbesitzer von etwa 1500 bis kurz vor 1800 mit Namen und Datum. Für jeden Ort ist eine Flurkarte beigefügt, die nach genauer Vermessung alle Grundstücke enthält. In verschiedenen Farben sind das Sommerfeld, Winterfeld und Brachfeld (Dreifelder - Wirtschaft ) gemalt.
In der Ortschronik von Hirtlbach sind die betreffenden Seiten und auch die Lagepläne dazu abgebildet.
Die Personennamen der Indersdorfer Klosteruntertanen im Raum Dachau habe ich abgeschrieben. Sie sind als wichtiger Grundstock meiner Datensammlung hier nach Namen und Häusern erschlossen.
Weitere für den Familienforscher interessante Bände sind die "Neuverstiftungen".
Die Briefprotokolle dieses Klosters werden von Alexander Peren bearbeitet.
Eine erschöpfende Bearbeitung der Klosterliteralien für das Gebiet nordwestlich von München scheiterte bisher schlicht an der großen Menge dieser Archivalien.
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(C) Josef Kiening, zum Anfang www.genealogie-kiening.de